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Uran,
nach dem Planeten Uranus benannt, wurde 1789 von dem Chemiker
Martin Heinrich Klaproth entdeckt, aber erst 1841 gelang es dem
Franzosen Eugene Peligot reines Uranmetall zu isolieren. Uran ist
das schwerste Atom unter den natürlich vorkommenden
Elementen und alle seine Isotope sind radioaktiv. Uran kommt in
einer seiner über 200 Verbindungen auf der Erde vor, von
denen das Mineral Pechblende UO2 die wichtigsten
Lagerstätten bildet.
Von
Uran sind drei natürliche Nuklide bekannt, von denen das
nicht spaltbare 238U mit 99,27% vertreten ist. Das spaltbare 235U
umfasst nur 0,72%. Weitere sechs Nuklide sind künstlicher
Natur. 238U besitzt mit 4,5 Milliarden Jahren, zugleich die
größte Halbwertzeit was auch der Grund ist, warum
dieses Element noch auf der Erde vorhanden ist. Seit deren
Entstehung dürfte etwa die Hälfte des anfänglich
vorhandenen 238U radioaktiv zerfallen sein. Dagegen besitzt 235U
eine Halbwertzeit von 704 Millionen Jahren, was durch sein
geringes Vorkommen deutlich unterstrichen wird.
Die
Radioaktivität naturbelassenen Urans ist, wie die aller
natürlich vorkommenden radioaktiven Elemente, mäßig.
Gefährlich sind ein dauerhafter enger Kontakt, so wie er bei
der Aufnahme des Nuklids in den Körper, mit Sicherheit
vorliegt.
Die
erhebliche Gefährlichkeit der natürlichen Mineralien
beginnt bei deren Anreicherung für von Menschen geschaffene
Prozesse und durch, bei diesen Prozessen auftretende, künstliche
Nuklide mit energiereicher Strahlung, sowie kürzeren
Halbwertzeiten. Hierdurch erhöht sich die radioaktive
Strahlenbelastung erheblich, so dass die Reparaturmechanismen der
Lebewesen nicht mehr ausreichen.
Das
Uran 235U im Bild ist als Zylinder für seine Benutzung in
Atomreaktoren geformt. In diesen wurde der Gehalt von 235U auf
2-4% angehoben. Für Atombomben benutzt man auf 80% und mehr
angereichertes Uran. Das Uran strahlt unter Abgabe von Neutronen.
Diese leiten den Spaltungsprozess anderer Uranatome ein. Ohne
bremsende Stoffe im Reaktor, welche die Neutronen aufhalten,
würde die Kettenreaktion auch in einem Atomkraftwerk zu
einer Explosion entarten.
Bei
dem Spaltungsprozeß wird die Energie freigesetzt, die bei
der Entstehung des Urans von einer Sonne hineingesteckt wurde und
das ist eine grosse Menge .. aber leider konnte der Umgang mit
den anfallenden und hoch giftigen radioaktiven Abfallprodukten
bis heute nicht gelöst werden.
Die
Möglichkeit der Uranspaltung entdeckten 1938/1939 Otto Hahn
und Fritz Straßmann wobei ihnen Lise Meitner und ihr Neffe
Otto Robert Frisch die erste physikalische Erklärung
lieferten. Bis dahin war die Wandlung eines bestehenden Atoms in
niedere Atome ausgeschlossen worden.
1965
Otto Hahn im Gauss-Museum auf dem Hohen Hagen
bei
Dransfeld (Göttingen)
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