Bernstein
 
 
Ein Bernsteinklumpen aus der 'Kalten Heimat' Ostpreußen, (Kurische Nehrung)
 
 
Bernstein ist kein Mineral, sondern das fossile Baumharz von Nadelbäumen, so wie es auch heute noch, an leicht verletzten Stämmen von Kiefern, als klebrige, zähe Masse zu finden ist. Bernstein allerdings stammt aus einer Zeit die mindestens 1Million Jahre und mehr zurückliegt. (Jüngeren Bernstein nennt man Kopal). Das Harz ist im Verlauf dieser Zeit hart geworden und man kann den ehemaligen 'Klebetropfen' heute an einer Kette um den Hals tragen.

Gelegentlich enthält der Bernstein Einschlüsse von Pflanzenteilen und Insekten die zu dieser Zeit lebten. Sie blieben in dem damals weichen Harz kleben und nachfließendes Harz konservierte sie.
Die Farbe des Bernsteins variiert von honigartigen Gelbtönen, bis zu einem rötlichen Braun. Sind viele kleine Lufteinschlüsse vorhanden, so erscheint er milchig trüb. Von großen Lufteinschlüssen wissen die Geologen, wie es um die Zusammensetzung der Luft zu dieser Zeit bestellt war.

Man findet Bernstein an der gesamten Ostseeküste, und ebenso an der Nordsee. Beide Meere reichen auf ihrem Grund an eine Tonschicht, in der Bernstein abgelagert ist. Nach Stürmen wird er dort aufgeschwemmt und treibt wegen seines geringen Gewichts, getragen von den Wellen, an den Strand. Hier lagert er sich ab, wird von Sand eingeschwemmt und kann dann, wie in Polen, Russland und Litauen, aus dem Sand wieder ausgewaschen werden.

Frisch angeschwemmten Bernstein kann man natürlich auch bei einem Spaziergang am Stand der Ostsee finden. Beste Chancen dazu bestehen nach einem Sturm. Ein weiterer Fundort sind die Elbestrände im Oberlauf des Flusses. Dieser Bernstein wurde in der Eiszeit von den Gletschern in das Urstromtal der Elbe geschoben. Dort setzte er sich auf den Sandbänken und hinter natürlichen Barrieren ab. Beim Ausbaggern der Elbe wird er heutzutage aufgebracht und gelangt so zu den Schwemmfeldern, wo der ausgebaggerte Schlick abgelagert wird. Die Arbeiter dort sammeln den oben schwimmenden Bernstein von den austrocknenden Schwemmfeldern ab und verkaufen ihn. Aber Achtung man sollte nie selber auf ein solches Schwemmfeld kriechen. Frische Schwemmfelder verhalten sich wie Moore und man kann in ihnen versinken.
Bernstein ist ein organischer Stoff, dessen chemische Formel etwa C10H16O lautet. Die Beimischungen bestimmen seine Farbe. Sein spezifisches Gewicht liegt bei 1,05 bis 1,09g/cm³. Er ist also nur ein wenig schwerer als Wasser und schwebt somit bei geringsten Turbulenzen im Wasser. In Wasser mit 15% Salzgehalt schwimmt er sogar zur Oberfläche auf.
 
Mücken aus der Urzeit, die in dem damals noch füssigen Baumharz kleben geblieben sind.
 
Manipulationen und Fälschungen
Bernstein ist ein beliebtes Schmuckmaterial. Das ist der Grund, warum er oftmals manipuliert oder gefälscht wird. Eine Methode zur Manipulation ist das Kochen des Bernsteins in heißem Rüböl. Hierbei wird das Harz weich und die feinen Bläschen, die den Bernstein eintrüben, verschwinden. Bei einer zweiten Methode den Bernstein zu manipulieren und um große Stücke herzustellen, wird der Bernstein auf über 200°C erhitzt. Dann wird die zähe Masse mit hohem Druck durch feine Düsen gedrückt. Auch durch das Verpressen von vielen kleinen Bernsteinstücken erhält man einen großen Bernstein.
Fälschungen von Bernstein werden oft auch hergestellt, um die beliebten Inklusen, also die Einschlüsse von Blättern oder Insekten herstellen zu können. Hierzu werden eingefärbte Kunststoffe oder Kunstharze und sogar Glas verwendet, die dem Bernstein sehr ähnlich sehen, aber nichts mit ihm zu tun haben. Es gibt eine Reihe von Probemöglichkeiten, um solche Fälschungen zu enttarnen. Eine von ihnen ist die bereits erwähnte 15% Kochsalzlösung, in der Bernstein aufschwimmen muss.

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