|
Der
Name Bor leitet sich aus dem arabischen »buraq« bzw.
dem lateinichen »borax« her, einem Mineral, das schon
seit altersher Verwendung findet. Im Jahr 1824 erkannte Jöns
Jacob Berzelsius die elementare Eigenschaft des in ihm unter
anderem enthaltenen Bor.
Bor
kommt nicht in reiner Form auf der Erde vor, sondern
ausschliesslich in seinen Verbindungen, welche in den Mineralien
Borax, Kernit und Colemantit enthalten sind. Von Bor gibt es nur
zwei stabile, natürliche Isotope, die sich auf 10B zu 20%
und 11B zu 80% aufteilen. Radioaktive Isotope wurden vom Menschen
künstlich erschaffen.
Im
Altertum benutzten die Ägypter borsaures Natron zum
Mumifizieren und die Chinesen sowie die Römer nutzten Borax
bei der Herstellung von Glas. Da die Verbrennung von Diboran B2H6
zu B2O3 von allen chemischen Reaktionen die meiste Energie
freisetzt, faßte man es als Raketenbrennstoff ins Auge.
Allerdings konnten die Probleme um die, durch das B2O3
verstopften Düsen, nicht gelöst werden und man gab nach
15 Jahren Forschung auf. So blieb eine lange Liste weniger
spektakuläre Verwendungszwecke.
Die
aus Bor hergestellte Borsäure ist die einzige Säure,
die dem Auge nicht schadet. Man benutzt sie als Lötwasser
zum Entoxidieren von Kupfer. Industriell werden pro Jahr etwa
eine Million Tonnen Bor in der Landwirtschaft als
Unkrautvertilger benutzt. In Leuchtmunition erzeugt Bor ein
intensives grünes Licht. Borverbindungen werden als
Holzschutzmittel eingesetzt oder als Flammschutzmittel für
elektrische Platinen. Steinwolle die zur Isolation auf dem Bau
verwendet wird, besteht aus Bor-Silikat-Fasern, die Zünder
von Airbags besitzen ein Bor-Nitratgemisch. In der
Halbleitertechnik werden p-Schichten mit Bor dotiert.
|